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Korrektur und Lektorat — sprechen wir über die Kosten

Des Öfteren erhalte ich Anfragen, in denen ich gebeten werde, mal eben "schnell über einen Text zu schauen". Erwartet wird gleichwohl ein einwandfreier Text. Nun sollte man in der Alltagskommunikation zwar nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, doch blitzt in dieser und ähnlichen Formulierungen ein Verständnis des Korrekturlesens oder Lektorierens durch, das – so scheint es mir – weit verbreitet ist und unter Umständen mit angemessenen Honorarforderungen kollidiert. Deshalb ein paar Worte hierzu.

Korrektur — von Buchstabe zu Buchstabe

Eine Korrektur beinhaltet die Prüfung von Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung und Silbentrennung. Zu korrigierende Texte, die pro Seite lediglich eines kleinen Eingriffs in die Kommasetzung bedürfen, ergänzt vielleicht um eine Korrektur der Klein- und Großschreibung, bilden im Pool der von mir bearbeiteten Texte die große Ausnahme. Und selbst derlei fehlerarme Texte verlangen ein sorgfältiges Lesen, das akribische Hangeln von Buchstabe zu Buchstabe, um Fehler aufzuspüren. Ein schnelles Über-die-Zeilen-Huschen ergibt höchstens Zufallstreffer, aber keinen fehlerfreien Text. Hinzu kommt, dass hinter fehlerarmen Texten häufig versierte Autoren stecken, die aus purer Freude am Schreiben oder auch zum Zwecke der Darstellung eines schwierigen Sachverhaltes sehr komplexe Satzgebilde formen, wobei es logisch ist, dass ich diese sich oft über mehrere Zeilen erstreckenden Ungetüme bis ins kleinste Detail verstehen muss, um insbesondere die grammatische Korrektheit zu prüfen und ggfs. herzustellen, und dass dieses Verstehen viel Zeit fordert, Zeit für mehrmaliges Lesen und Zeit für intensives Hirnrunzeln. – Ich denke, Sie haben beim letzten Bandwurm-Satz gemerkt, worauf ich hinauswill.

Doch kommen wir zu den Texten, die für meine Arbeit typisch sind: zu stark fehlerbehafteten Texten. 100 Fehler pro Seite stellen keine Seltenheit dar. Hier kommt zum Aufwand des Lesens und Erfassens der Aufwand für die Korrektur per se hinzu, dazu gehört auch jener für die nötige Recherche bei grammatischen oder orthografischen Problemfällen. Nicht jeder Fehler gibt sich ohne Weiteres als solcher zu erkennen oder ist über ein Fingerschnippen mit der passenden Lösung zu versehen. Dann muss unter mehr oder weniger großem Zeitaufwand nachgelesen, nachgefragt und hergeleitet werden.

Lektorat — das Kauen auf der Schuhsohle

Ähnlich verhält es sich beim Lektorat, das sich über die Korrektur hinaus auch mit stilistischen und inhaltlichen Aspekten eines Textes befasst. Hier geht es ebenso meist nicht nur darum, auf einer Seite einen verzwickten Schachtelsatz aufzudröseln und nach einem stilistisch besseren Wort zu fahnden. Vielmehr präsentieren sich die Probleme häufig Stoßstange an Stoßstange und reichen von der Wort- über die Satz- bis hin zur Textebene. Beispielsweise sind dem Autor die Begrifflichkeiten des Fachgebietes, mit dem sich der Text beschäftigt, nicht geläufig oder er wählte einen Stil, der am anvisierten Publikum vorbeizielt. Sätze geben nur unvollständige Sinneinheiten wieder, nötige Satzglieder fehlen oder pfeifen auf ihre korrekte Reihenfolge. Mit Blick auf den Gesamttext sind angebliche Kausalzusammenhänge und Argumentationsketten nicht nachvollziehbar, beim Leser wird ein Wissen vorausgesetzt, über das er nicht verfügt, oder es fehlt schlicht der Zusammenhang zwischen den einzelnen Sätzen (Kohärenz – sie macht eine Reihe von Sätzen erst zu einem Text). Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Ein gutes Lektorat dreht bei Bedarf jeden einzelnen Satz auf links. Manchmal gleicht dies dem beständigen Kauen auf einer Schuhsohle, bis der Satz endlich sitzt. Darauf folgt der nächste ... und die begonnene Seite ist noch lang.

Und was bedeutet das nun für die Kosten?

Von sehr kurzen Texten abgesehen, beschäftigt sich ein Lektor also viele Stunden, Tage oder gar Wochen mit einem Text. Damit er hierbei hervorragende Ergebnisse erzielt, hat er in der Regel ein Hochschulstudium absolviert und bildet sich idealerweise kontinuierlich fort. Eine entsprechende angemessene Höhe erreicht das Honorar. Von diesem verflüchtigen sich indes rund zwei Drittel in Richtung des Finanzamtes, der Sozialversicherungen und ähnlicher Institutionen oder sie wandeln sich zu Rücklagen für Zeiten, in denen der Lektor ohne Einkommen bleibt – unter anderem auch deswegen, weil hin und wieder Aufträge nicht zum vereinbarten Termin, der vom Lektor frei gehalten worden ist, eingehen.

Nun finden sich im Internet Angebote, eine Normseite für weit unter 2 EUR professionell zu lektorieren. Offenbar gibt es gute Arbeit also auch so richtig billig, oder? Gehen wir von einem Normseitenpreis von 1,80 EUR (inkl. MwSt.) aus sowie von 5 Normseiten, die ein geübter Lektor pro Stunde bearbeiten kann – selten etwas mehr, häufig etwas weniger. Hier ergibt sich ein Stundenhonorar von 9 EUR, wobei bei derlei Angeboten meist noch ein Vermittler mitverdient. Selbst wenn wir dies außer Acht lassen und zudem nur die Hälfte für Steuern, Fixkosten etc. abziehen, etwa weil der Lektor auf zwingend notwendige Versicherungen verzichtet (seine Rente zahlt später der Steuerzahler), bleiben 4,50 EUR. Das ist gut die Hälfte des gesetzlichen Mindestlohnes, der – zu Recht! – jedem Arbeitnehmer zugestanden wird, um über die Runden zu kommen. 4,50 EUR/Stunde als Einkommen für einen Akademiker? Sie werden sicher mit mir übereinstimmen, dass hier etwas faul ist. Der Fliesenleger meines Vertrauens, ein ehrbarer Handwerker, berechnet übrigens 32 EUR/Stunde (inkl. MwSt., ohne Material). Reich wird er davon nicht.

Halten wir abschließend fest: Eine sorgfältige Textbearbeitung braucht Zeit. Der Preis, den Ihnen ein Lektor für die Korrektur oder das Lektorat Ihres Textes anbietet, macht deutlich, wie viel Zeit er in diesen Text zu investieren gedenkt. Das Glück, dass er für wenige Euro viele Stunden hochqualifizierter Arbeit in Ihren Text steckt, wird Ihnen kaum widerfahren. Allenfalls erhalten Sie bei Tiefstpreisen tatsächlich das, womit ich in dieses Traktat eingestiegen bin: ein schnelles Über-den-Text-Schauen.

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